Geschichte
Nach den Kämpfen in Lüttich bleiben zahlreiche Gefallene auf dem Schlachtfeld zurück. Viele werden in Feldgräbern, Gemeinschaftsgräbern oder auf Gemeindefriedhöfen beigesetzt. Eine Situation, die erst nach dem Krieg neu bewertet wurde.
Die Toten in der Region Lüttich sind nicht auf einem großen zentralen Friedhof versammelt, so dass sich die Situation dort von der auf anderen Friedhöfen während des Krieges angewandten Methode unterscheidet. Der Friedhof in Chaudfontaine ist ein sehr gutes Beispiel für diesen Ansatz. Nur 71 gefallene Soldaten erhalten hier eine letzte Ruhestätte. Die meisten von ihnen kommen bei der Explosion und dem Brand der Festung von Chaudfontaine ums Leben. Diese entstehen, als eine deutsche Granate einen Geschützturm und das darin befindliche Schießpulver trifft und die Festung in einen riesigen Feuerball verwandelt.
Auf dem Friedhof liegt auch ein Zivilist, der während der deutschen Schreckensherrschaft in den Augusttagen des Jahres 1914 hingerichtet wird. Dies macht ihn zu einer großen Ausnahme, da Soldatenfriedhöfe grundsätzlich für militärische Opfer reserviert sind.
Der Friedhof, das Denkmal und viele Gräber werden während des Zweiten Weltkriegs durch den Einschlag einer V-Bombe schwer beschädigt.
Opfer
71 im Ersten Weltkrieg (davon 1 Zivilist)
Beschreibung
Der Friedhof liegt in der Rue du XIII Août, am Hang, der zur Festung von Chaudfontaine führt. Die Grabsteine sind in vier leicht gebogenen Reihen angeordnet und zur Straße hin ausgerichtet. Der Friedhof ist an der Vorderseite mit einem einfachen Zaun eingefasst. Der zentrale Weg, der den Friedhof in zwei Teile teilt, führt zu dem Denkmal: eine Art Altar, auf dem ein gefallener Soldat liegt, der eine Fahne in den Armen hält. Der Friedhof bietet einen herrlichen Blick auf das Maastal und die Stadt Lüttich in der Ferne.