Geschichte
Der Ehrenfriedhof entsteht während des Zweiten Weltkriegs. Die Mutter des gefallenen Fliegerleutnants Etienne Dufossez fasst den Plan, einen Ehrenfriedhof für ihren Sohn und seine gefallenen Waffenbrüder des Fliegerkorps anzulegen. Ihr Vorhaben mag zwar auf Sympathie stoßen, seine Umsetzung stößt jedoch auf zahlreiche Probleme. Doch Frau Dufossez ist sehr ausdauernd und zieht verschiedene Würdenträger hinzu, um ihr Ziel zu erreichen.
Das größte Hindernis scheint der Verantwortliche für die Kriegsgräberfürsorge, Herr Rommel, zu sein. Sein Hauptargument ist, dass neben den Fliegern auch andere Waffengattungen eine eigene Grabstätte beanspruchen könnten. Dem steht entgegen, dass die Flieger nie die Waffen niederlegten und eine sehr enge Beziehung zueinander pflegten. Das Argument scheint stichhaltig zu sein, denn Herr Rommel stimmt schließlich der Einrichtung eines Ehrenfriedhofs für die Flieger zu. Ein Ausschuss unter der Leitung von Frau Dufossez bemüht sich um die erforderlichen Mittel.
Mehrere von der Luftwaffe unterstützte Initiativen bringen genügend Spenden ein, um ein Stück Land auf dem Brüsseler Friedhof zu kaufen. Der Ehrenfriedhof ist Eigentum des Ausschusses und nachdem die Pläne entworfen und genehmigt sind, wird mit dem Bau der Gräber und des Denkmals begonnen. Die Rückführung der Gefallenen beginnt 1948 mit der Überführung der in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien begrabenen Leichen. Die Operation wird mit der offiziellen Einweihung am 18. September 1950 abgeschlossen. Insgesamt gibt es 215 Gräber, von denen 31 symbolisch für die verschwundenen Flieger stehen.
Nach der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 1995 steht die Luftwaffe als Nachfolgerin des Schutzausschusses vor Problemen im Zusammenhang mit der Aufrechterhaltung des Ehrenfriedhofs. Dennoch wird 1996 eine gründliche Restaurierung durchgeführt, bei der die Metallkreuze durch weniger wartungsintensive Grabsteine ersetzt werden. Im Jahr 2005 wird eine Vereinbarung mit der Verteidigung getroffen: Der Ort wird in das Pflegeprogramm für die Ehrenfriedhöfe aufgenommen.
Opfer
215 Zweiter weltkrieg
Beschreibung
Die Gräber aus weißem Marmor liegen in parallelen Reihen direkt vor einem Denkmal mit den Namen der Opfer. Der Ehrenfriedhof wurde vom Architekten Vandenbosch entworfen, das Denkmal (ein Obelisk, der von zwei Flügeln mit einem Schwert in der Mitte flankiert wird) stammt vom Bildhauer Bataille.
In der Mitte des Denkmals steht das Zitat des britischen Premierministers Winston Churchill in drei Sprachen:
„Noch nie haben
so viele so wenigen so viel zu
verdanken gehabt.“