Geschichte
Am 18. August 1914 beschließt König Albert I., die Armee in die Festung Antwerpen zu verlegen, die ein idealer Stützpunkt für den Angriff auf die deutschen Truppen in der Flanke ist. Die Armee unternimmt zwei Angriffe und Schiplaken liegt jedes Mal in der Schusslinie. Leichen liegen überall verstreut, manchmal nur mit etwas Erde bedeckt. Viele bekommen schnell ein Feldgrab. In Flämisch-Brabant ergreift Jeanne Orianne die Initiative, um ihnen eine würdige letzte Ruhestätte zu geben.
Joanna Caroline Charlotte Orianne (1865-1951) hält es für moralisch inakzeptabel, die Gefallenen auf dem Schlachtfeld zu lassen und sie nicht zu begraben. Bereits 1915 beginnt sie mit Genehmigung der deutschen Besatzer, belgische Opfer zu exhumieren und zu identifizieren. Trotz vieler Widerstände gelingt es ihr, Hunderten von gefallenen Soldaten ein würdiges Grab zu geben. Sie begibt sich unter anderem auf die Schlachtfelder von Londerzeel, Eppegem, Zemst und Schiplaken, um nach Soldaten zu suchen. Gemeinsam mit dem örtlichen Pfarrer Eduard Stuyck organisiert sie eine provisorische Ruhestätte in Schiplaken.
Opfer
90 Erster Weltkrieg (14 unbekannt)
Beschreibung
1918 gründen der Burggraf Georges Terlinden, der Pfarrer Eduard Stuyck, der Bürgermeister Armand Van Langendonck, Herr Pierre Heymans (Sekretär des Komitees und Kabinettschef des Königs) und ein Mitglied des Vereins der Veteranen von Hever-Schiplaken ein Komitee, das 1920 für den Bau des heutigen Ehrenfriedhofs sorgt. Aus Respekt und Ehrerbietung erhält jeder Gefallene einen eigenen Grabstein.
An einer langen Wand aus blassrosa Granit steht ein Werk des Bildhauers Bernard Callie. Ein gefallener Soldat lehnt an den Beinen einer Frau, die Belgien symbolisiert; sie schmückt sein Haupt mit Blumen. An den Enden des Denkmals befinden sich zwei weitere weibliche Figuren: Sie halten ein Schwert und einen Lorbeerkranz an ihre Brust. Auf der Wand steht in großen Buchstaben: „Den Helden der Schlachten von Schiplaeken 26. August 1914 - 12. September 1914“, links auf Französisch, rechts auf Niederländisch. Eine schlichte Bronzetafel führt die Namen der Soldaten auf. Noch heute findet jeden vierten Sonntag im August eine Zeremonie zum Gedenken an die hier begrabenen Gefallenen statt.