Geschichte
Der städtische Friedhof von Brügge, zu dem auch der Soldatenfriedhof gehört, ist einer der ältesten in Belgien: schon 1787 wurden hier Einwohner von Brügge begraben. Die heutige Größe und Form wurde durch den Kauf mehrerer Grundstücke erreicht.
Die ersten Gefallenen werden bereits 1914 beigesetzt, aber vor allem gegen Ende des Krieges erhalten viele Soldaten hier ihre letzte Ruhestätte. Aufgrund seines zivilen Krankenhauses und zahlreicher Feldlazarette ist Brügge der Gewalt des Krieges in all ihrer Grausamkeit ausgesetzt. Bis weit in das Jahr 1919 hinein finden täglich Beerdigungen auf dem Friedhof statt. Auch die Spanische Grippe fordert zahlreiche Opfer.
Im Jahr 1924 werden viele Soldatenfriedhöfe umgestaltet: Einige Verstorbene werden an ihren früheren Wohnorten beigesetzt, andere werden von kleinen Friedhöfen in der Nähe umgebettet. Dies ist auch in Brügge der Fall. Der Friedhof wurde während des Zweiten Weltkriegs erweitert; die meisten Opfer sind 1940 zu beklagen. Heute zählt der Ort 610 belgische Gefallene: 523 aus dem Ersten Weltkrieg, 86 aus dem Zweiten Weltkrieg und einer aus dem Krieg in Korea. Auch einige Zivilisten und Widerstandskämpfer haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Opfer
523 Belgier Erster Weltkrieg (15 unbekannt) – 86 Belgier Zweiter Weltkrieg – 1 Brite Zweiter Weltkrieg – 1 Belgier Krieg in Korea
Beschreibung
Der Soldatenfriedhof befindet sich in der nordöstlichen Ecke des Friedhofs von Brügge und ist trapezförmig angelegt. Eine offene Fläche teilt den Friedhof in zwei fast symmetrische Blöcke.
In der Mitte des Blumenbeets steht ein Fahnenmast mit der belgischen Trikolore. Einige Reihen weisen Lücken auf: Diese Gräber wurden entfernt, um die betreffenden Gefallenen an anderer Stelle zu bestatten.